Geschichte
Erste Erwähnung
Am 14. März 1194 bestätigte Papst Coelestin III. dem Kloster Beinwil alle gegenwärtigen und zukünftigen Besitzungen, so auch diejenigen des erstmals erwähnten Dorfes Büren. Etwas später, am 1. Februar 1196, bestätigte er auch dem Domstift von Basel Höfe und Güter in Büren, was zur Gründung einer Pfarrpfründe gedacht war. Dazu kam es aber erst 1440, da die Einkünfte vorher ungenügend waren.
Der Ortsname Büren
Büren ist ein häufiger Ortsname. In der Schweiz gibt es 6 Ortschaften die-ses Namens. Im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen finden wir ebenfalls ein Büren, ebenso in Holland. Königin Juliana soll in diesem historischen Kleinstädtchen gewallfahrtet und sich Gräfin von Büren genannt haben.
Nehmen wir auch das Bure im Kanton Jura hinzu, dann kommen wir auf 9 Büren. Büren heisst ?Häuserstätte? oder wie es Meisterhans übersetzt: ?Bei den Häusern?. Wie wurde der Ortsnamen Büren in den ältesten uns erhaltenen schriftlichen Urkunden geschrieben?
1194 Bouron 1. Urkunde 1317 Bürron Hist. Lexikon und BUB 1/46
1226 Burron 2. Urkunde 1470 Bürren Meyersche Chronik
1250 Buron Domkapitel 1580 Beuren Wurstisen Chronik
1262 Burron UKBL 1538 Büren Meyersche Chronik
Seit 1538 wird nur noch der Name Büren als Ortsbezeichnung verwendet.
Im frühen Mittelalter
Aus der frühgermanischen Zeit hat man Belege, die eine Besiedlung zu dieser Zeit wahrscheinlich erscheinen lassen. Die Steinplattengräber, die bei der Restaurierung der Kirche 1967 zum Vorschein kamen, bestätigen, dass im frühen Mittelalter Menschen in Büren gehaust haben.
Herrschaftsverhältnisse
Der Landstrich Büren gehörte einst zur Herrschaft Pfirt und ging dann zum Teil ans Bistum Basel, zum Teil an die Herzöge von Oesterreich über. Der Bischof von Basel gab die nördliche Hälfte von Büren mit der Burg Sternenfels zu Lehen. Diese Burg wurde als Grenzfeste gegen die Sissgauer Grafen erbaut, die mit dem Bischof nicht immer in Frieden lebten. Als Leheninhaber erscheint 1317 der Ritter Gätzmann Münch von Münchenstein.
Nach dem Aussterben seines Geschlechts kam die Burg 1419 mit Zubehör an den Basler Konrad Sintz, welcher sie 1429 mit Einwilligung des Bischofs an den Edelknecht Hans von Ramstein verkaufte (Urkunde im Staatsarchiv). Die Burg war damals zerfallen und wurde nicht wieder aufgebaut. Zu Haffners Zeiten standen davon noch Mauerreste, jetzt machen nur noch kaum sichtbare Spuren die Burgstelle kenntlich. 1522 kamen die bischöflichen Rechte mit der Herrschaft Thierstein an Solothurn.
Der südliche Teil von Büren war von den Pfirter Grafen als Erbe an den Herzog von Österreich gekommen. Im Dorfe Büren erhob sich die jüngere Burg oder das Weiherhaus. Vielleicht entstand sie erst nach dem Erdbeben von 1356, nachdem die Burg Sternenfels zerfallen war. Die Herzogin Anna von Braunschweig, Gemahlin des Herzogs Friedrich IV. von Österreich, verlieh das Weiherhaus 1419 dem Grafen von Thierstein und Hermann Gessler, dem Hofmeister der Herzogin, in Gemeinschaft. Der Thiersteiner versetzte seinen Anteil im Einverständnis mit der Herzogin an Niklaus Meyer von Basel, der sich dann ?Meyer von Büren? nannte. 1426 wurde er im Felde bei Gundoldingen von einem seiner Hörigen erschlagen. Seine Witwe Anna Stör verkaufte ihre Rechte an der Feste Büren dem Edelknecht Hans von Ramstein, der die Burg Sternenfels schon besass. Der Graf von Thierstein gab die Einwilligung zum Verkaufe des Pfandes.
Von Hans von Ramstein ging Büren über auf dessen Sohn Hermann, der 1466 Bürger von Solothurn wurde und 1495 noch am Leben war. Nach seinem Tode sollte das Lehen an Thierstein zurückfallen. 1498 wurden Wilhelm von Thierstein und seine Söhne Heinrich und Oswald von Erzherzog Siegmund mit dem Dorfe und ?Wasserhause? Büren belehnt. 1489 nahm Graf Wilhelm auf Schloss und Herrschaft Büren eine Gült von 300 Gulden auf erhöhte sie später auf 400 Gulden. Im März 1499 wurde das Schloss von den Solothurnern besetzt. 1502 erwarb Solothurn von Heinrich und Oswald von Thierstein um 2300 Gulden mit der halben Herrlichkeit des Dorfes und der Herrschaft Dornach ?das Schloss, Burgstall und die Herrschaft Büren und das Dorf, dazu gehörend mit Twing und Bann, hohen und niedern Gerichten?.
Die lehensherrlichen Rechte Österreich galten seit der Dornacher Schlacht als erloschen.
Bei Raubzügen, die dem Entscheid von Dornach vorausgingen, hatte das Weiherhaus stark gelitten. 1525 fiel ein Teil des Schlosses samt allem Hausrat in den dabei liegenden Weiher.
1538 wurden Büren und das Schloss dem Edlen Thoman Schaler von Leymen geliehen. 1542 kam es an Niklaus Escher von Zürich, 1555 an Eglin von Offenburg, 1600 an Hauptmann Wilhelm Schwaller. Heute heisst ein Häuserkomplex östlich vom Dorfe das ?Schlössli?.